Kreismusikverband trauert um Ehrenmitglied Bernd Ingenbleek

Frank Lübberding

Freund und Weggefährte
Zum Tod unseres früheren Vizepräsidenten Bernd Ingenbleek

In den Jahren vor der Corona-Pandemie traf sich das Präsidium unseres Verbandes meistens in Dortmund. Seit dem Jahr 2012 gehörte Bernd Ingenbleek als einer unserer beiden Vizepräsidenten dazu. Bisweilen, also meistens, dauerten diese Sitzungen etwas länger als geplant, es war auch immer viel zu besprechen.

Gelernte Physiker wie Ingenbleek sind zumeist nüchterne Menschen, die sich an Sachverhalten orientieren. Diese berufliche Sozialisation war natürlich auch bei ihm zu finden, obwohl ihm das beherzte Engagement für eine Sache nicht fremd war, wenn er von ihr überzeugt war. Aber was ihn vor allem in diesen Sitzungen und auch im persönlichen Umgang auszeichnete, war sein augenzwinkernder Humor. Diese Eigenschaft macht das Leben leichter, gerade wenn es einmal zu Konflikten kommt. Und diese sind bekanntlich ein Teil unseres Lebens, nicht zuletzt in einem so großen Verband wie dem Volksmusikerbund NRW. Dort gibt es immer Meinungsunterschiede, gerade weil hier so viele Menschen und Lebensentwürfe zusammenkommen. In solchen Situationen ist die Fähigkeit zum Ausgleich eine Tugend.

Bernd Ingenbleek wurde am 11. Mai 1950 geboren. Er spielte die Tuba, wobei er an unserer Landesmusikakademie in Heek die C-Lehrgänge und den B-Lehrgang in einer beeindruckend kurzen Zeit abschloss. Zu unserem Verband kam er durch einen jener Zufälle, die das Leben ausmachen: Als im Jahr 2008 auf der Hauptversammlung des Kreismusikverbandes Bonn Rhein-Sieg niemand für die Position des Kreisfachleiters Blasmusik kandidieren wollte, stellte er sich kurzerhand zur Verfügung. So wurde aus dem Gast auf der Hauptversammlung der Funktionär.

Mit dem ihm eigenen Elan konsolidierte er zusammen mit seinem Kollegen von den Spielleuten, Uwe Haubrichs, die musikalische Erstausbildung im Kreisverband. Nun weiß jeder in unserem Verband, dass erfolgreiches ehrenamtliches Engagement häufig mit der Übernahme weiterer Positionen verbunden ist. So übernahm Ingenbleek im Jahr 2016 das Amt des Vorsitzenden in seinem Kreismusikverband. Er fand Freunde und Weggefährten, etwa Dietmar und Ursula Anlauf, beide ebenfalls aus Bonn Rhein-Sieg.

In den Jahren bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt des Vizepräsidenten 2021 war dieser bärtige Mann mit dem Schalk in den Augen eine verlässliche Stütze des Verbandes. Ihm verwehrte erst seine schwere Erkrankung das weitere ehrenamtliche Engagement.

So trafen sich am 21. März seine Familie, Freunde und Weggefährten in Eitorf-Merten zu einem traurigen Anlass: Bernd Ingenbleek war am 22. Februar seiner schweren Erkrankung erlegen. Das Wetter war anfangs noch regnerisch, wie dieser ganze März, sollte sich aber später aufhellen. Es war eine würdige Zeremonie, die diesem so vielschichtigen und beeindruckenden Menschen gerecht wurde. Wir trauern mit seiner Ehefrau Min Ton und den Kindern und Enkelkindern. Der Volksmusikerbund NRW wird ihn in guter Erinnerung behalten.